Miró entwickelte in seinen surrealistischen Bildern eine organische Formensprache als abstraktes Sinnbild innerer Wachstumskräfte der Natur, die Mensch, Tier, Pflanze und Gestirne gleichermaßen bewegen. Er hat einen Stil entwickelt, der die Kunst des 20. Jahrhunderts geprägt hat, weil die Poesie seiner abstrakten Bildsprache eine verdichtete Form von Wirklichkeit zum Ausdruck bringt.
Neben seinen Bildern schuf Joan Miró ein dichtes plastisches Werk. Während seine frühen Plastiken dem Prinzip der Collage aus Fundstücken des Alltags folgten, begann er 1944 seine Figuren aus Gips oder Ton frei zu modellieren. So entstanden mehrdeutige Phantasiegebilde, schillernde Wesen zwischen freier Formerfindung und realem Abbild. In den Objekten verschwimmen die Grenzen zwischen Gegenstand, Mensch, Tier und Pflanze - zwischen einer Frau, ihrer Nase oder einem Croissant - es entsteht ein imaginäres Gebilde, das sich dem klassischen Schönheitsideal in der Kunst verweigert. Seinem Ziel entsprechend, die sichtbare Welt zu überwinden und aus dem Bereich des Unbewußten neue Bilder zu schöpfen, regt Miró den Betrachter zur freien Assoziation und meist auch zum Schmunzeln an.
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