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Eine Reihe breiter horizontaler Balken bestimmt die „Chromatische Konstellation” des Jahres 2015. Von oben nach unten entwickelt sich ihre Palette von einem warmtonigen Rot über Orange, Gelb und Grün bis hin zu einem türkisfarbenen Streifen am unteren Bildrand. Das Gemälde erscheint wie ein Lehrstück über die prismatische Brechung des weißen Lichts und damit die Zerlegung in sein farbiges Spektrum des Regenbogens mit Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett.
Doch wäre es gänzlich verfehlt, den Künstler und sein Werk auf die Darstellung der physikalischen Bestandteile des Lichts zu reduzieren. Mack ist Maler mit Leib und Seele und so lässt er sein Farbspektrum an den äußeren Bildrändern von zwei schmalen, ebenfalls der horizontalen Staffelung folgenden Bahnen aus dem Türkisspektrum begleiten.
„Die Beziehungen zwischen dem weißen Licht und den darin enthaltenen Farben, aus denen es zusammengesetzt ist, interessieren ja nicht nur die Wissenschaftler, sondern auch die Künstler”, erklärt Heinz Mack in einem Interview. „Lichtbeugung, Lichtbrechung, Interferenzen, die Polarisierung, die Reflexion – alle diese Erscheinungen, die sich erklären lassen, kommen in meinen lichtkinetischen Experimenten vor. In meiner Malerei schätze ich es, dass die Kontraste, in denen die reinen, fast monochromen Farben zueinander stehen, einerseits vital und sinnlich präsent sind, andererseits von Übergängen und höchst differenzierten Nuancen ergänzt und damit belebt werden. Das meine ich, wenn ich meine Bilder ,Chromatische Konstellationen’ nenne.”
( Doris Hansmann ) |