Die Gruppe treuka arbeitet seit 2001 zusammen, und hat bisher mehrere künstlerische Projekte und Ausstellungen realisiert. Die unterschiedlichen Positionen fließen in Gemeinschaftsarbeiten zusammen, funktionieren gleichberechtigt miteinander und ergeben ein neues Ganzes.
Das Medium ist die Zeichnung. Es wird in unterschiedlichen Formaten und auf verschiedenen Bildträgern gearbeitet. Auch großformatige Wandarbeiten gehören zum Oeuvre.
Die Arbeit erfolgt nacheinander im Rotationsprinziep, Das heißt, jeder ist mal Erster, Zweiter oder zuletzt dran. Die Gemeinschaftszeichnungen orientieren sich an Themenvorschlägen, die während der Ausstellungen in einem Zettelkasten gesammelt werden, wobei sich die Künstler nicht zwanghaft an das jeweilige Thema halten. Oftmals entstehen – insbesondere als Reaktion auf die Arbeit des Vorgängers – assoziative oder surreale Ausdeutungen des vorgegebenen Bildtitels.
Die Wahl des Themas bestimmt ein Losverfahren. Eine Zensur der Themen findet nicht statt.
Durch diese Arbeitsweise erhalten die Werke der treuka einen „Dienstleistungscharakter“ für anonyme Auftraggeber.
Kommentar zu treuka
von Spunk Seipel
Es gab und gibt zahlreiche Versuche von Künstlern gemeinsam ein Kunstwerk zu erarbeiten. Bis auf wenige, wie z.B. das Lebenskunstwerk von Gilbert & George, wurden diese Versuche jedoch immer sehr schnell abgebrochen. Eitelkeiten sind ein großes Hindernis, wenn sich Künstler zusammentun, um miteinander ein Werk zu erschaffen, bei dem die Autorschaft des einzelnen eine untergeordnete Rolle spielt.
Um so erfreulicher und spannender ist deshalb das Projekt von Felix Carl, Annette Stieger und Tamara Trölsch, daß sie seit 2001 unter dem Namen treuka verfolgen. Von Freunden, Kuratoren, Sammlern, aber auch von Unbekannten erhalten sie Themenvorschläge für ihre Bilder.
Manchmal entwickeln sich dabei ganze Werkgruppen um einen Themenkomplex, zuweilen, besonders bei den großformatigen Wandarbeiten, bleibt es bei einer einzelnen Arbeit.
Rotierend beginnen sie mit dem Zeichnen auf Papier, Holztafeln oder Wänden und reichen die begonnenen Arbeiten weiter. Der nächste fügt seine Ideen hinzu und der letzte verbindet mit seinen Zeichnungen, angeregt durch die vorherigen Arbeiten, die selbigen. Jeder trägt seine subjektive Sicht, seinen eigenen Stil zu jeder einzelnen Arbeit bei und dennoch entstehen Gemeinschaftsarbeiten, die ein neues Ganzes ergeben.
Treuka verzichtet auf die Malerei. Farbe wird sehr reduziert eingesetzt und die Linie hat eine wichtige Bedeutung, unabhängig von der Größe der ausgeführten Arbeit. Dies ist um so beachtenswerter, da die linienhafte Zeichnung doch am stärksten die persönliche Handschrift eines Künstlers verrät.
Das besondere an treuka ist zum einem die Dauer des Zusammenhalts der Gruppe, die Entwicklung eines eigenen Arbeitsprozesses, aber auch und im ganz besonderen die Bildung eines eigenen unverkennbaren Stils, ohne die individuellen Stile der einzelnen Mitglieder zu negieren. Damit steht treuka einzigartig da.
Spunk Seipel, Februar 2004
Biographie
Leben und arbeiten in Berlin.
Die Gruppe treuka arbeitet seit 2001 zusammen, und hat bisher mehrere künstlerische Projekte und Ausstellungen realisiert.
Ausstellungen:
06/2005 Galerie Blickensdorff, Berlin
01/2005 "treuka.touristik II", alte Feuerwache, Mannheim
11/2004 "treuka.themepark", Galerie Schwartzsche Villa, Berlin
05/2004 "me without you", Gruppenausstellung, Galerie Biagiotti, Florenz
03/2004 treuka.trust, Galerie-Otto-Nagel, Berlin
02/2004 "laut-los", Gruppenausstellung Galerie Kampl, Berlin
01/2004 Wandzeichnung "trendivision", Kunstamt Bethanien, Berlin
11/2003 treuka.book, Werketage, Berlin
11/2003 "Gründung", Wandzeichnung bei mpr, Berlin
09/2003 "transartlantic", Gruppenausstellung in New York
07/2003 "oursongislong", Galerie Kurt im Hirsch, Berlin
05/2003 "Eintagsfliegen", Schillerpalais, Berlin
05/2003 treuka.touristik, Kunstraum alter Wiehrebahnhof, Freiburg
04/2003 Galerie Kampl, Berlin
02/2003 "return to sender", Werketage, Berlin
10/2002 Grafinnova, Drawing biennale, Vaasa, Finnland
09/2002 Wandzeichnungen "trendivision",
"Loekken+Loekken" und x-garten
07/2002 "Station" Kunstamt Bethanien, Berlin
06/2002 "Junge berliner Zeichner", Gruppenausstellung, Kunstverein Landshut
03/2002 Diplomprojekt Wandzeichnungen Kastanienallee, Berlin und in der Galerie "come-pony.com"
01/2002 Diplomausstellung in den Gebauer Höfen, Berlin
10/2001 4 wöchiges Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Schloß Nackel
9/2001 "Zeichnungen", Werketage Berlin