Heinrich Siepmann (geb. 1904, gest. 2002) war einer der wenigen im hohen Alter noch tätigen Künstler mit beeindruckender Schaffenskraft. 1948 war Siepmann Mitbegründer der Künstlergruppe "junger westen" in Recklinghausen. Anfangs informelle, gestische Bilder malend, wandte sich Siepmann mehr und mehr dem geometrisch-konstruktiven Bildaufbau zu. Die seit den 70er Jahren immer strenger reduzierten Bildkonstrukte wurden seit den 90er Jahren wieder farbintensiver und lyrischer. Siepmanns Collagen waren dabei autonome Experimentierfelder für Farben, Formen und Strukturen. Heinrich Siepmann über seine Arbeit: "Ich baue meine Bilder von einem geometrisch-konstruktiven Ansatz her, wobei die Diagonale eine besondere Rolle spielt. Die Farbe hat eine kontrapunktische Funktion innerhalb einer Skala von Grau- und Weißtönen. Analytisches Überdenken und ein Offensein gegenüber sich anbietenden Möglichkeiten während des Arbeitsprozesses bestimmen meine Arbeit.
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1904
geboren in Mülheim an der Ruhr
1925-1927
Studium an der Folkwangschule, Essen
seit 1928
Freier Maler, es entstehen Stilleben und Landschaften
1941-1945
Soldat im Zweiten Weltkrieg, Gefangenschaft
1948
Mitbegründer der Gruppe "junger westen" (Gustav Deppe, Thomas Grochowiak, Ernst Hermanns, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann und Hans Werdehausen); Kunstpreis "junger westen" der Stadt Recklinghausen mit Emil Schumacher, Karl Otto Götz und Kurt Lehmann
1953
Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes
1954
Kunstpreis "junger westen" der Stadt Recklinghausen
1956
Mitglied des Deutschen Künstlerbundes
1959-1969
tachistisch beeinflußte, ungegenständliche Bilder
1962
Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim/Ruhr
1970
Beginn der konstruktiven Phase
1979
Karl-Ernst-Osthaus-Preis der Stadt Hagen, Kunstpreis der Künstler Düsseldorfs
1980
Gastaufenthalt in der Villa Romana, Florenz
1981
Grand Prix der 3. Internationalen Biennaale für Druckgraphik in Seoul/Südkorea
1989/90
Retrospektiv-Ausstellung in Bochum, Düsseldorf und Ahlen
1994
Ehrenring der Stadt Mülheim/Ruhr
1997
Ida-Gerhardi-Preis, Lüdenscheid
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