Günther Uecker, geboren 1930 in Wendorf/Mecklenburg, hat mit seinen Werken einen grandiosen internationalen Erfolg. Seine Nagel-Arbeiten sind ein einzigartiger Beitrag zur Kunst der Gegenwart, eine Avantgarde-Leistung mit weltweiter Anerkennung. Die Prägung des schweren Büttenpapiers lassen wunderbare Reliefs entstehen, in dem das Licht mit wechselnden Standpunkten des Betrachters sich veränderte Effekte erzielt.
Wie seine gleichrangigen Malerfreunde Gotthard Graubner und Gerhard Richter wuchs auch Uecker in der DDR auf. Der Sohn eines Landwirts studierte an der Kunstakademie von Wismar und Düsseldorf Malerei und machte 1957 mit ersten Nagelbilder Furore.
Trotz kurzfristiger Mitgliedschaft der Künstlergruppe „Zero“ (Gründer: Heinz Mack und Otto Piene) blieb Günther Uecker ein künstlerischer Einzelgänger, der mit Nagelobjekten, Raumlinien, Schriftbildern, Sandmühlen und spirituellen Aktionen ein Werk entwarf, das reich an verschlüsselten Symbolen ist. Doch der Künstler mischt sich auch direkt in Weltgeschehen ein.
1986 reagierte er mit einem Zyklus auf den Reaktor-Unfall von Tschernobyl, 1994 plante er mit chinesischen Künstlern eine Gemeinschaftsausstellung, die von den Behören kurzfristig abgesagt wurde und in dem „Brief an Peking“ ihren Niederschlag fand.
1999 entwarf er ein Mahnmal für die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald und baute im selben Jahr einen Andachtsraum für den Berliner Reichstag.
Uecker lehrte von 1974 bis 1995 als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf und war Teilnehmer vieler internationaler Biennalen. Seine bislang größte Ausstellung mit über 800 Werken wurde 1988 in Moskau gezeigt.
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