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Der Titel des Bildes greift auf das babylonische Gilgamesch Epos zurück. Er lässt die Deutung zu, dass es sich hier um die Auseinandersetzung des Helden Gilgamesch mit der Göttin Ischtar handelt, die von ihm nicht nur abgewiesen, sondern zudem verspottet wird. Hierauf sendet sie den Himmelsstier herab, der auf die Stadt Uruk mit seiner zer-störerischen Gewalt niederfährt und nach hartem Kampf von Gilgamesch und seinem Gefährten Enkidu besiegt wird. Die Schlüsselszene des Epos führt die Schwächen des Menschen vor Augen, die Begrenztheit seines Lebens und die Vergänglichkeit des Ruhms, denn Enki-du stirbt in der Folge. Im Gemälde verweisen das urtümliche Symbol des Dop-pelhalbkreises auf den heiligen Stier und die Zickzacklinie auf das der Schlange.
Baumeister gibt keine literarische Illustration des Geschehens wieder, sondern greift auf allgemeingültige Formen zurück. Einer mesopotamischen Keilschrift gleich, ergeben sich assoziative Gefüge aus der Kombination von labil und stabil erscheinenden geometrischen Formen und Umkehrformen, die durch Farbe oder Reliefcharakter herausgehoben sind.
Er konzipiert diese Bildschöpfungen in seiner Uracher Zeit, in der er vom Kriegsgeschehen und der Diktatur bedroht, eine Bildsprache entwickelt, als ein Gleichnis für das menschliche Leben. Sie steht als Reflektion zum Gilgamesch Epos für den „Kampf und die Besiegung von Gefahren, für Liebe und Hass, für den Versuch, dem Tod durch ein ewiges Leben zu entgehen, und für das stoische Ertragen von dessen Scheitern“ (Spielmann/Rhein)“ |