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Stilrichtungen

Stilrichtungen: Fluxus



George Brecht, Ohne Titel (Widmung)

George Brecht, Ohne Titel (Widmung)


Die zeitgenössische Kunstbewegung entwickelte sich Anfang der 1960er Jahre innerhalb der Aktionskunst parallel zum Happening. Die Anfänge gehen insbesondere auf den amerikanischen Komponisten John Cage zurück, der in den späten 50er Jahren in New York an der School of Social Research Kurse über „experimentelle Komposition“ abhielt. In diesen unkonventionellen Kursen entstanden aus Klängen und Geräuschen neue Musik. Teilnehmer waren Fluxus-Künstler der ersten Stunde wie George Brecht und Dick Higgins.

Ein wichtiges Mitglied und Organisator der New Yorker Fluxus-Gruppe war der Galerist George Maciunas, der der Gruppe 1961 zu ihrer ersten Publikation „An Anthology“, einer Text- und Gedichtsammlung verhalf. Der Ablauf einer Fluxus-Aktion wird häufig als „Konzert“ bezeichnet. Charakteristisch für diese Kunstform ist ein interdisziplinäres Nebeneinander von akustischen, choreographischen und musikalischen Ausdrucksformen. Eine Fluxus-Aktion ist im Gegensatz zum Happening im Vorfeld meist fest inszeniert, wobei die Zuschauer zwar integriert werden, jedoch kaum Möglichkeit zur Reaktion haben.

In den 60er Jahren verbreitete sich die Fluxus-Bewegung mit Vertretern wie Joseph Beuys und Wolf Vostell in den USA, Europa und Japan. Fluxus-Aktionen wie etwa die monologisch-sakralen Handlungen von Beuys präsentierten mitunter einige schockierende Elemente. Anarchistische Handlungen seitens des Publikums erinnern an die Dada- Bewegung der 1920er Jahre.

1962 fanden die bedeutendsten Fluxus-Veranstaltungen in Wiesbaden, Kopenhagen und Paris, 1963 in Amsterdam, Den Haag, London, Nizza und Düsseldorf statt. In dem 1974 von Dick Higgins gegründeten Verlag „Something Else Press“ erschienen zahlreiche Schriften, Gedichte und Manifeste der Fluxus-Künstler, mit denen sie sich gegen eine theoretische Festlegung ihrer Kunst wehrten. Fluxus existiert weder als klar definierte Kunstform noch als eine festumrissene Künstlergruppe. Es handelt sich vielmehr um einen Ereigniskanon aus Tanz, Theater, Musik, Rezitation, Pantomime, Aktion und Elementen bildender Kunst. Pure Lebenslust und Spaß an Interaktion sind zentrale Aspekte des Fluxus.

Fluxus blieb bis heute als lebendige Idee erhalten. So fand 1992 in Köln die Ausstellung „Fluxus-Virus“ statt.

S.H.

Künstler:

John Cage
Joseph Beuys
Wolf Vostell
George Brecht
Dick Higgins
Jean-Jacques Lebel
Robert Filiou
Allan Kaprow
Claes Oldenburg
Murakami
Tanaka
Kanayama
Charlotte Moore
Jean Dupuy



05.09.2000

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